[Tag:] Meine fünf Buchvorsätze 2014




Das Jahr ist schon wieder zu einem Drittel vorbei und da komme ich daher mit meinen Buchvorsätzen für 2014. Schlecht getimet, aber das ist dem Ali Schwarzer anzukreiden, der mir dieses Stöckchen erst vor ein paar Tagen zugeworfen hat. Praktischerweise ist heute Welttag des Buches, also passt das doch wieder ^^

Gefragt wurde nach den fünf Büchern, die ich dieses Jahr noch lesen will. Bedingung: Sie dürfen keine Fortsetzungen von Büchern sein, die ich schon gelesen habe. (Gut für mich - außer Star Wars-Romanen in meiner Jugend habe ich weder Die Tribute von Panem noch 50 Shades of Grey noch Harry Potter gelesen *gasp* *sakrileg!*)

Hier also meine Liste. Mal sehen, ob wir auf Fünf kommen...

Jane Eyre. An Autobiography - Charlotte Bronte

Das Schöne an kanonischer Literatur ist ja, dass Spoiler egal sind, denn diese sogenannte "gute Literatur" hat wohlweislich den Test der Zeit bestanden und sollte daher auch noch nach 200 Jahren  unterhaltsam sein, selbst wenn man weiß, wie es endet. Mal abgesehen davon: Warum sind Romane und Filme sowie Serien heute so gestaltet wie klassische Krimis? Sobald der Mörder bekannt ist, kann man das Ding in die Ecke werfen. Man sollte meinen, dass die Figurenkonstellationen und Situationen ausreichend Spannung liefern, damit nicht die gesamte Last des Werks von der Longitudinalspannung getragen werden muss. Aber nein. Ganze Serien können durch ein schlechtes Finale komplett entwertet werden.
Warum Jane Eyre*? Ich gucke Crashcourse Literature 2 auf Youtube (mit John Green, dem Autor von "The Fault in our Stars", im Deutschen mit dem Titel "Das Leben ist ein mieser Verräter" geschlagen gesegnet), wo dieses Buch besprochen wurde. Es klang ausreichend interessant. Außerdem hatte ich ohnehin eine Lücke, was klassische englische Literatur anbelangt.

Handbuch für Zeitreisende - Charles Yu

Erinnert sich jemand noch an meine kurzlebige Serie "Lesen im Bananenhain"? Sie ruht derzeit, unter anderem weil der letzte Roman so zäh zu lesen war. Dieser letzte Roman nennt sich "Handbuch für Zeitreisende*". Charles, der Ich-Erzähler, ist Tech-Support für Zeitmaschinen, auf der Reise irgendwo zwischen Raum und Zeit und auch sonst eine eher verlorene Persönlichkeit. Ich habe das Buch angefangen, aber bin irgendwann in technischen Beschreibungen zur Funktionsweise dieser Zeitkapseln versandet.

Crazy Rich Asians - Kevin Kwan

Ein Buch aus dem Bereich "moderne asiatische Literatur": Crazy Rich Asians* behandelt das fabelhafte Leben dreier reicher chinesischer Familien in Singapur. Die Geschichte dreht sich um die in Amerika geborene Chinesin Rachel Chu, die die Familie ihres Freundes auf der Halbinsel besucht. Doch anstatt einem bescheidenen Heim landet sie in einem der reichsten Haushalte in Asien. Hilarity ensues. Ohne das Buch bisher gelesen zu haben, erwarte ich von diesem Debütroman eine unterhaltsame, nicht allzu tiefgehende Komödie - das geschriebene Äquivalent zu jeder Rom-Com ever.

Im Kielwasser - Per Petterson

Ich mag Gratiskram - wer nicht? Meistens geht das im Alltag ja nicht über Cremepröbchen in Frauenzeitschriften hinaus, manchmal beschenkt einen das Schicksal auch mit Büchern. Mir letztens passiert mit dem Band Im Kielwasser* von Per Petterson. Der Roman lag ausgemustert in der Stadtteilbücherei, zum Mitnehmen für umsonst. Und ich wäre nicht ausreichend Asiatin/Vietnamesin, wenn ich es liegen gelassen hätte. Das Buch passt insofern, als ich mal Skandinavistik studiert habe (Norwegen, du wirst schmerzlich vermisst. Bis auf deine Küche. Ehrlich, wie kann fiskekake eine gute Idee sein?) Soweit ich gesehen habe, geht es um disfunktionale Familien, ein Thema, das uns alle betrifft. Denn mal ehrlich: Welche Familie ist bei genauem Hinsehen nicht auf die eine oder andere Weise disfunktional?

Ein Roman von einer Frau, in dem es nicht um Liebe geht - N.N.

In dieser Rubrik nehme ich gerne Tipps an. Wenn man nach Literatur von Frauen sucht, bekommt man neben Klassikern meist nur Liebesromane empfohlen. Ich lese hin und wieder durchaus gerne einen Liebesroman, aber ernsthaft: Das kann doch nicht das Einzige sein, was Frauen interessiert? Oder funktioniert das Verlagswesen nach wie vor so, dass kluge, unterhaltsame Bücher von Frauen über andere Themen als Liebe weniger verlegt, gedruckt und vertrieben werden? Schließlich lesen Frauen auch Sach- und Ratgeberbücher, Thriller und Krimis.
Vielleicht handelt es sich hier um einen Teufelskreis: Verlage gehen davon aus, dass Frauen sich als Leserinnen und Autorinnen hauptsächlich für gefühlige Themen interessieren, also werden gerade solche Bücher gemacht und "für Frauen" vermarktet. Frauen nehmen diese Bücher, weil "für Frauen", und steigern damit die Verkaufszahlen für solche Literatur. Was dazu führt, dass die Annahmen des Verlags bestätigt und mehr Frauen mit diesem Autorinnenprofil verlegt und beworben werden.

Wie es üblich ist, tagge ich folgende Personen (falls ihr keine Blogs pflegt, lese ich auch gerne auf Twitter eure Zu-lesen-Liste):

@robin_urban
@Hirn_Sieb
@hanhaiwen
@SasaKiar
@baum_glueck
@puzzlestuecke
@_accalmie
@fasel


*Man möge mir die Affiliate Links verzeihen.

Share this:

, , , ,

CONVERSATION

5 Kommentar/e:

  1. Hey, Danke für die Verlinkung! Das gehe ich die nächsten Tage an :)

    Was Romane von Frauen angeht: Wenn du ja noch nicht Harry Potter gelesen hast, wie wäre es denn damit? Ich liebe es heiß und innig :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Keine Ursache - mich interessiert, was du liest, vielleicht kann ich da noch ein paar Tipps herausziehen :) Vielleicht sollte ich wirklich mal Harry Potter anfangen... es wird mir von allen Seiten empfohlen, aber ich bin so sehr Nicht-Fantasy-Leserin, dass ich mich noch nicht dazu überwinden konnte... D= Das Sujet ist einfach nicht meins.

      Löschen
  2. Ich reiche den Zonk gern an Eva vom Hurra-Blog weiter. Die hat ja auch erst Anfang April getaggt. ^^ Interessante Vorschläge. Ich glaube, das Handbuch für Zeitreisende merke ich mir mal für später vor. =)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sofern du verquaste Science-Fiction-Literatur magst ^^ Ich habe das Buch noch nicht aufgegeben, aber der gute Charles (der Ich-Erzähler) ist eben mehr Ingenieur als Romancier =D

      Löschen
  3. Ich hatte auch dieses Blogstöckchen und habe nur Romane von Autorinnen genommen, in fast keinem steht eine Liebesbeziehung im MIttelpunkt, also vll was für dich dabei: http://afrikawissenschaft.wordpress.com/2014/04/23/funf-buchvorsatze-die-afrikanische-autorinnen-edition/

    AntwortenLöschen