Zurück, weniger gereizt.

Nicht im Bild: der Pool mit dreckigem Wasser.


Keine Sorge, ich bin nicht gestorben oder dergleichen. Ich bin vielleicht ob der Entwicklungen hin zu mehr faschistischer Denke in der Politik vor Fremdscham und Entsetzen fast vergangen, aber nicht gestorben.

Viel gibt es wohl zu sagen über die aktuellen Verhältnisse. Noch wirken sie sich nicht unmittelbar auf mein Leben aus. Es mag aber nur eine Frage der Zeit sein. Bis dahin hoffe ich das Beste.

Dass ich so wenig schrieb, hatte einen banalen Grund: gesundheitliche Probleme. Menschen mit Neurodermitis oder ausgeprägten Allergien und Hautproblemen beneide ich nicht. Fast den gesamten Sommer litt ich unter Juckreiz, den ich nur als quälend bezeichnen kann. Ich reagiere schnell auf Reizungen der Haut mit Ausschlägen, ein warmer Swimming-Pool auf Mallorca ist ein Pool (haha) von Keimen, der den Ausschlag gab (haha). Ab da kämpfte ich mit meiner Haut und meine Haut mit mir. Merke: Wenn auf dem Wasser die Sonnencreme schon gelbe Schlieren zieht, steige man tunlichst nicht da rein.

Juckreiz ist fürchterlich. Es ist wie ein Wassertropfen, der einem stetig auf den Kopf tropft. Je länger das so geht, desto mehr fühlt es sich wie ein Hammerschlag an. Nicht umsonst heißt es Juckreiz. Er machte mich gereizt. Selten fluchte ich so viel, war selten so schnell auf die Palme zu bringen. Ich probierte alles: Kalte Duschen, heiße, Cremes und Lotionen aus der Drogerie und der Apotheke, Kokosöl und Aloe Vera. Nichts brachte länger als einige Stunden Linderung vom Juckreiz. Bisweilen verschwand ich in der Mittagspause auf der Toilette, um mich einzucremen. Ich wachte nachts auf und musste nachcremen, die juckenden Stellen mit Kühlpacks aus dem Gefrierschrank behandeln.

Es hat Wochen gebraucht, bis ich das in den Griff bekommen habe - und Hautärzte haben nichts, ich wiederhole, NICHTS!, dazu beigetragen. Das Einzige, was diesen Quacksalbern einfiel, waren Krätzmilben als Ursache des Juckens. Wenn ich denn überhaupt einen Termin bei einem Arzt bekam. Nur die Untalentiertesten innerhalb der Humanmedizin werden DermatologInnen. Wer mir das Gegenteil beweisen kann, möge sich bitte per Mail oder Kommentar bei mir melden.

Man wird ja immer davor gewarnt, Krankheitsbilder zu googlen, aber ich bin Befürworterin des evidenzbasierten Testens an der eigenen Person mithilfe von Dr. Google. Trockenheit ist die Wurzel meines Übels. Trockenheit kann eine Art Gänsehaut und Pickel auslösen. Helfen tut bei mir Mineralöl. Ausgerechnet. Stinknormale Bebe Zartcreme aus der Drogerie. Ich fühle mich, als wäre ich auf die Naturkosmetik-Ideologie reingefallen. Mineralöl ist nicht per se für die Haut schlecht, sondern ein guter Hautbefeuchter, der hypoallergener ist als alles, was von Pflanzen stammt, aber es ist nicht sehr umweltfreundlich. Das nenne ich eine unpopuläre Meinung in aufgeklärten Internet-Kreisen, aber ich stehe dazu. Sorry, aber derzeit ist mir meine Haut näher (wortwörtlich).

Jetzt geht es hier weiter. Vermutlich in unregelmäßigen Abständen. Ich taste mich wieder heran.

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1 Kommentar/e:

  1. Hautkrankheiten sind die Vorhölle. (Und als Bonus noch die Fragen lieber Mitmenschen: Was hast Du denn da? Juckt das? Warum tust Du nichts dagegen?)

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