Schulzeit.

In meiner Blogleseliste befinden sich auch einige Blogs von Mädels, die derzeit noch die Schule besuchen oder bis vor kurzem besucht haben. Man hört dann von Klausuren, Hausaufgaben, nahenden Ferien und vieles mehr.

Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnere oder Bilder von meiner Einschulung sehe, denke ich mir öfters: Ach, warst du ja die einzige Asiatin. Zumindest war ich nicht die einzige "Migrantin" bzw. "Ausländerin", wie es damals noch hieß. Es gab bei mir in der ersten Klasse Halb-Türken, ebenso Bosnier (oder Serben?, jedenfalls Ex-Jugoslawen), Italiener und Russlanddeutsche.

Das änderte sich mit der Zeit. Nach der vierten Klasse wechselte ich auf das Gymnasium (wie sagte meine Mutter so schön: "Bloß nicht auf die Hauptschule! Die machen Hackfleisch aus dir!!"), wo sich der Migrantenanteil noch einmal ausdünnte. In der Unterstufe gab es noch einen Koreanisch-Polen/Polnisch-Koreaner, mit dem mich allerdings nicht so viel verband außer, dass wir in derselben Schultheatergruppe waren.

Meine asiatische Herkunft spielte damals in der Schule fast nie eine Rolle, ich kann mich nur an zwei Situationen erinnern:

Erstens:
In der sechsten Klasse im Englischunterricht. Es ging um eine Geschichte, in der Kinder die Robin-Hood-Story nachspielen und damit einige japanische Touristen erschrecken. Unser Lehrer hatte damals ein Faible dafür, uns diese kleinen Dialoge aufführen zu lassen. Und, wer sollte nach Meinung der Klasse einen der japanischen Touristen nachspielen? Ja... (den anderen Part sollte der bereits erwähnte Polnisch-Koreaner übernehmen).
Glücklicherweise ging mein Englischlehrer nicht auf diesen Vorschlag ein. Puh.

Zweitens:
Meine mündliche Abiturprüfung in Ethik. Ich sollte Fragen zu einem Text beantworten, in dem es um chinesische Philosophie, das Yin-Yang und das Glücksempfinden in China ging. Während der 20-minütigen Vorbereitungszeit wurde mir schon ärgerlich bewusst, dass meine Herkunft bei der Auswahl dieses Themas eine Rolle gespielt haben musste.
Dabei bin ich ein ebenso großer Experte in konfuzianischer Weisheit wie in mongolischem Obertonsingen. Nämlich null. Mein Elternhaus ist nämlich, oha, katholisch.

So, und ihr so?

CONVERSATION

4 Kommentar/e:

  1. Südvietnamesin, aight?

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  2. Ja, meine Religion verrät mich ;)

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  3. Bei uns gab es gar keine Asiaten an der Schule. So ein kleines Gymnasium in der badischen Provinz. Internationalität gleich null, insofern hat das nie eine Rolle gespielt. Habe mich mit vielen Russen angefreundet, die waren interessantere Menschen als der deutsche Durchschnitt. An der Uni wurde es dann besser.

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  4. An unserer Schule gab es einige Asiaten, nämlich mich, meine beiden Brüder, meine jüngere Schwester... ;)
    Nein, es gab auch noch einige andere. Aber auch nicht viele. An der Uni wurde das jetzt nicht wesentlich besser, was aber an meinen Studienfächern liegt. (Wer studiert bitteschön Skandinavistik??)

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