Freakshow

Meine Damen und Herren, liebe Kinder! Treten Sie näher, nur keine Scheu! Immer hereinspaziert in unser kleines Zelt! Als stolzer Direktor des wandernden Kuriositätenkabinetts "Freaks hautnah" darf ich Ihnen eine ganz besondere Seltenheit präsentieren. Aufgegriffen in den Tiefen des Dschungels, quasi frisch vom Baum gepflückt, hehe, haben wir ein lebendiges Exemplar der Gattung Calamitas Bananiensis. Es hört auf den Namen Naekubi und ist ganz zahm.
Es ist ein Bastard der besonderen Art, denn halten Sie sich fest: Es spricht unsere Sprache! Und das akzentfrei!! Versuchen Sie mit ihm zu konversieren wie mit unsereins - Naekubi beißt nicht. Ich sage Ihnen, solche Kuriositäten sehen Sie nicht so schnell wieder!
Treten Sie also näher, stellen Sie Ihre Fragen an Naekubi, Sie werden über die Antworten überrascht sein! Kommen Sie, staunen Sie, entdecken Sie die wundersamen Geschöpfe dieser Erde! Heute zum Sonderpreis!


So selten wie Naekubi, eine Calamitas Bananiensis: Killerpinguin und Meerlöwchen 
via imgur


Was tatsächlich geschah:


Ein entspannter Tag in der PR-Agentur. Naekubi sitzt am Schreibtisch und ruft in einer Redaktion an. 
*Freizeichen*

> Fachzeitschrift "Der fröhliche IT-ler", S. G. am Apparat.

Hallo Herr G! Ich rufe an im Auftrag von Firma I. wegen eines Artikels. Wir haben Ihnen da letztens etwas zugeschickt. Vielleicht erinnern Sie sich?

> Hmm, ja, ich erinnere mich. Da hat mir ein Herr - wie war doch gleich der Name? - Nae-Ku-Bihn was geschickt...

Ja, Naekubi. Das war ich.

> (überrascht und belustigt zugleich) Ach, Sie waren das?! Ausländischer Name und null Akzent, na das ist ja mal ein Ding! Sowas hab ich ja noch nicht erlebt. Wie kommts?

(äußerst unwillig, unentwegt facepalmend) Äh, ich bin hier geboren...

> Haha, kurios! Stimmt, die Variante gibts ja auch noch. Wird Ihnen mit dem Namen wahrscheinlich öfter passieren...


Das Evangelium nach YouTube

Ich bin ja katholisch. So ernst und würdig immer alle dort tun, so leicht kann man das durch den Kakao ziehen.

Zum Wochenausklang versuche ich euch davon zu überzeugen, dass Jesus eigentlich ganz arg großartig war...




...im Zombies zerlegen XD


DISCLAIMER: Ganz empfindliche und ganz extrem Gläubige mögen davon absehen, das Video zu konsumieren.

Frühjahrsputz

Da kann der Frühling ja endlich kommen: Der Blog "Danger! Bananas" erstrahlt in neuem Glanz, hurra! Vielen lieben Dank an mein Schwesterherz, die meinen Blog optisch etwas aufgemöbelt und den coolen neuen Header entworfen hat - ist wunderschön geworden :)

Ich hatte es monatelang vor mir hergeschoben und dann kamen allerhand andere Sachen dazwischen. Aber jetzt ist es geschafft. Auch wenn sich der Blog um Bananen aller Art dreht, wollte ich doch ein wenig Abwechslung vom Einheitsgelb.

Falls ihr meinen Blog über einen Feedreader abonniert habt, seht ihr das neue Design vermutlich nicht - schaut doch mal vorbei und weidet euch an meinem aufgeputzten Blog - viel Vergnügen ^^

PS: Solltet ihr eine fähige Graphik- und Interfacedesignerin brauchen - kontaktiert mich, ich leite die Anfrage gerne weiter! :)

Kindertage, Bücher und Deutschsein

Früher, als es noch feste Termine in der Stadt gab, wo der Sperrmüll zur Abholung vor die Tür gestellt wurde, gingen meine Eltern öfter auf Schatzsuche. Was heute irgendwie hipster-mäßig daherkommt, war damals Notwendigkeit - mit vier Kindern und nur einem Vollzeit arbeitenden Erwachsenen kein Wunder.
Aus dem Sperrmüll brachten meine Eltern neben Schränken, seltsamen Deko-Objekten und Lampen auch Bücher mit. Bildung ist schließlich immer gut. Manche Bücher waren unglaublich alt, völlig vergilbt und verstaubt, vermutlich waren sie durch Generationen von Leserhänden gewandert und dann irgendwann auf einem Dachboden liegengeblieben.
Vor allem in den Kinderbüchern wimmelte es nur so von Jungen und Mädchen, die im  Nachkriegsdeutschland allein mit ihren Müttern lebten, Kohlen aus dem Keller holen mussten oder nachmittags auf der Straße Ball spielten (in München!).
Zu meinen Lieblingsbüchern gehörten neben einem Lesebuch namens "Mein Vater kann hexen" der Jugendroman "Tapfere kleine Inge". Inge ist ein etwas rundes lustiges Mittelschicht-Mädchen, das zusammen mit seinen Eltern und der älteren Schwester im New York der Fünfziger lebt (der Name wurde eingedeutscht, im Original heisst sie Jane).
Eines Tages ziehen neue Nachbarn in ihre Gegend und sie haben nicht nur eine Tochter in Inges Alter, sondern auch ein Klavier, was sofort Inges Interesse weckt, denn sie würde gerne Klavier spielen können.
"Doch das war nicht alles. Das Nachbarsmädchen hatte glattes schwarzes Haar und ihre Augen liefen mandelförmig ein wenig schräg nach oben."*
Die beiden freunden sich an und das asiatische Nachbarsmädchen (dessen Namen mir leider entfallen ist) nimmt Inge quasi als erste Klavierschülerin an. Inge freut sich sehr über die neue Bekanntschaft und erzählt begeistert ihrer Mutter von den Nachbarn:
"Stell dir vor, sie sprechen Englisch wie richtige Amerikaner!"
Bei diesen Worten werden die Augen ihrer Mutter eng und ihre Lippen ganz schmal - sie erklärt Inge darauf:
"Die Nachbarn sehen vielleicht anders aus, sind aber genauso Amerikaner wie wir. Sag so etwas nicht wieder!"
-
Als Kind verstand ich diese Stelle nicht. Damals, mit acht Jahren, leuchtete es mir schlicht nicht ein. In meiner Welt war klar: Ich bin Ausländerin, was ja auch meine Mutter sagte, und die anderen, das sind die Deutschen. Die sahen ja auch anders aus und sie mochten manchmal uns Ausländer nicht. Mehr dachte ich auch nicht darüber nach. Wozu auch? Ich war keine Deutsche, Punkt.
Jetzt, fast 20 Jahre später, bin ich schlauer - und mehr als erstaunt über das Buch. Man kann ja viel über die USA schimpfen und den Kopf schütteln, aber immerhin: Schon in den Fünfzigern galt es, andere Ethnien einzuschliessen - auch in Kinderbüchern. Hier, im Deutschland des 21. Jahrhunderts, gilt oft genug noch das Blutrecht - entweder hast du deutsches Blut (oder siehst deutsch aus) oder du gehörst nicht zum Club.
Das Deutschsein am morgigen Nationalfeiertag zu zelebrieren fällt mir deshalb schwer. Andererseits heisst er "Tag der deutschen Einheit". Ob wir eines Tages wirklich eine Einheit sein werden? Und ich ein Teil einer bunten Einheit von Deutschen?
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen schönen Tag der deutschen Einheit. :)
*Alle Zitate sind sinngemäss aus dem Gedächtnis zitiert.

Asiatische Männer und ihr Sex-Appeal

Es mag an dem schlechten Wetter und der konstanten Kälte derzeit liegen, aber mein Medienkonsum ist in letzter Zeit sprunghaft angestiegen. Disney-Filme, romantische Komödien, YouTube-Videos oder Fernsehserien - ich war nicht wählerisch. Ich guckte alles, was mir unter die Augen kam. Um meinen Ruf als Intellektuelle noch zu retten, behaupten wir einfach, ich hätte eine ausgedehnte Recherche im Bereich der Popkultur des frühen 21. Jahrhunderts durchgeführt.

Die Ergebnisse meiner "Recherche" lassen sich plakativ folgendermaßen zusammenfassen:

Es gibt keine Asiaten.

Das heißt: Es gibt Asiatinnen, aber asiatische Männer sind in den üblichen Medien praktisch nicht-existent. Asiaten in Hollywood-Produktionen muss man schon mit der Lupe suchen und selbst dann verstecken sie sich meist in Nebenrollen

Sehr auffällig war: Es gibt Asiaten nicht als "Love Interest" - oder habt ihr schon einmal eine romantische Komödie aus Hollywood gesehen, wo ein asiatischer Mann als sexuell attraktiv und begehrenswert dargestellt wird? Während Asiatinnen sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung, aber teilweise auch in den Medien heftig sexualisiert und fetischisiert werden*, erscheinen Asiaten fast schon als asexuelle Wesen von einem anderen Stern.

Natürlich könnte jemand einwenden: Es gibt doch Asiaten im Fernsehen! Guck dir doch Raj von The Big Bang Theory und Han Lee von 2 Broke Girls an! Natürlich - ein paar wenige asiatische Männer verirren sich in die Mainstreammedien, doch das Bild, das von asiatischen Männern gezeichnet wird, ist nicht schmeichelhaft: Raj kann nicht mit Frauen sprechen und ist von den vier Nerds derjenige, der am längsten keine wie auch immer geartete Beziehung mit dem anderen Geschlecht hat. Han ist klein und untersetzt und erscheint mit dem "asiatischen" Akzent eher als überzeichnete Witzfigur denn eine realistische Darstellung eines (ost-)asiatischen Mannes. Sicher, beide Sendungen sind Comedys, doch ihre Art der Überspitzung von Klischees und Stereotypen erzählt viel darüber, wie Asiaten auch heute noch wahrgenommen werden.

Ansonsten hält sich weiter das Bild der "funky China men from funky China town", die mit Kung Fu ihre Gegner aufs Kreuz legen. So wie es aussieht, kommen Asiaten als Partner selten in Betracht. Ob das an einem dämlichen Klischee über die zu kurz geratene Manneskraft von Asiaten liegt? Wer den Stempel aufgedrückt bekommt im Bett nichts zu können, kann in den Augen des weißen Mannes nicht für voll genommen werden. Ein kleines plakatives Beispiel: Kim Jong Uns Drohungen und die Reaktionen darauf. Es kommt mir vor, als würde er ständig belächelt oder für geisteskrank gehalten. Hätte Ahmedinedschad dieselben Drohungen ausgesprochen - der Ton wäre ein ganz anderer.

So viel zum weltpolitischen Schwanzvergleich. Dabei gibt es gerade in den USA zahlreiche Schauspieler asiatischer Abstammung, die sicherlich auch zum Herzensbrecher oder männliche Hauptdarsteller für romantische Komödien taugen, siehe hier, hier und hier. Es muss ja nicht immer Ryan Gosling** sein.


*Die meisten Leute finden meinen Blog über meinen Artikel "Sex mit einer Asiatin". Wenn ich in meine Blog-Statistiken ansehe, steht der Blogeintrag bei den Zugriffszahlen ganz oben - SEO funktioniert!

**Den fand ich in "Lars and the Real Girl" sehr gut, so wie ich den Film sehr gut fand. 

Naekubis Nägel - Edition 003

Bevor Ostern komplett vorbei ist, wollte ich noch meine Maniküre verbloggen. Inspiration ist manchmal schon eine seltsame Sache. Irgendwoher bekommt man eine Idee und erst nach Ausführung derselben fallen einem gewisse zeitgeistige Bezüge ein:


Ich ging meine Lacksammlung durch und entschied mich nach einigem Überlegen für Cremeweiß und Gelb. Offensichtlich ist das auf den ersten Blick sehr bananenmäßig. Als Farbmaßstab halte ich eine Banane in Händen. Bananen sind etwas weniger gelb als der verwendete Nagellack. Der Bananenbezug war nicht intendiert.


Mein zweiter Gedanke beim Anblick meiner fertigen Nägel: kubistische Spiegeleier. Passt perfekt zu Ostern, auch wenn ich allenfalls indirekt Eier gegessen habe in Form von Gebäck. Der Eierbezug war nicht intendiert.


Als letztes fiel mir der Papst ein - die päpstlichen Farben sind nämlich weiß und gelb. Meine Maniküre ist sozusagen eine moderne, durch die Dreiecke fast hipsterige Interpretation der päpstlichen Fahne. Es ist derzeit viel die Rede vom neuen Papst und seinem neuen Stil. Eine neue Schlichtheit hat Einzug gehalten. Ich glaube, dieser Ansatz gefällt mir auch für das Nageldesign - weg vom Pompösen, hin zum Einfachen. Der Papstbezug war nicht intendiert.

Was fällt euch bei Weiß und Gelb ein?