Die Geschlechterfrage

Jetzt, wo ich arbeite muss ich mich mit Dingen abgeben, über die ich vorher wenig bis gar nicht nachgedacht habe. Etwa: Wann habe ich Zeit zum Einkaufen gehen? Wie spreche ich mit verärgerten Kunden? Wie leite ich einen Anruf weiter mit diesem gottverdammten Telefonprogramm?

Und: Wie schreibe ich E-Mails?

Ich muss präzisieren: Wie schreibe ich, dass mein Empfänger gleich weiß, welchen Geschlechts ich bin? Man erkennt es nicht an meinem fremdländischen Namen (und wenn es die betreffende Person erkennen sollte, müsste sie aber ein enzyklopädisches Wissen über die Namen der Welt haben).
Es wäre sowohl für mich als auch für den Empfänger ein bisschen unbequem, extra noch einmal nach meinem Geschlecht zu fragen:

"Lieber Herr/liebe Frau Naekubi (wie ist es denn richtig?)"

Das Geschlecht sollte gerade in Geschäftsbeziehungen keine Rolle mehr spielen. Blöderweise macht uns die deutsche Sprache einen Strich durch die Rechnung, sie besteht nämlich auf der Kategorie Geschlecht. Was bleibt mir also übrig, als irgendwo unauffällig im Text die Botschaft "ich bin weiblich" zu senden.

Gut sind also Sätze wie:
"Guten Tag Herr/Frau [Name], mein Name ist Naekubi und ich bin die Ansprechpartnerin für Social Media bei [Name des Unternehmens]."
"...ich bin die Kollegin von..."

Nicht so gut:
"Guten Tag Herr/Frau [Name], mein Name ist Naekubi und ich bin zuständig für Social Media bei [Name des Unternehmens]."
"...ich mache die Social Media..." (auch stilistisch zweifelhaft)

Man lernt eben nie aus. Und nein, es ist keine Option, wenigstens den Vornamen zu ändern. Erstens habe ich schon einen westlichen Taufnamen (den ich nicht so toll finde), zweitens ist Namenänderung in Deutschland sehr aufwendig.

Das aktuelle Nagelstudio #30

Woohoo, my 30th manicure post!
When I'm out on a trip I always put some nail polishes in my suitcase - that has become a quite natural thing to do. Last weekend I went to see my parents and of course I had some nail polish bottles (including base and top coat) and rhinestones with me. Nail polish addicts will understand...


This week I'm sporting a striped manicure with hexagonal rhinestones. The fashionistas among my readers might see the colour blocking on my nails ;-)


Let's move on to the list of polishes I used:
  • P2 Base + Care Coat
  • Essence Highwaist Pink (pink)
  • Catrice Pink Spring (a warmer lilac)
  • Olu Olu waiwai716 (magenta pink)
  • Essence Better Than Gel Nails Topsealer


Looking back, my manicure pictures have gotten way better with time... By the way, these are my new earrings. They happen to fit colourwise, so I used them as prop :)

Until next time!

Preise und Auszeichnungen 5 - Awards, awards!

More than a week ago Ninea and Elena from Lacquerdicted gave me two blog awards because my blog belongs to those "that deserve it". And I can only agree, hehe ;) Thank you so much again!


The award procedure says to tell ten facts about me. So let's see...
  1. I love fries and chips (or for the British readers: chips and crisps). My favourite brand for chips/crisps is Lay's Super Chips Salted.
  2. I suck at gardening. Until now I have managed to kill every plant in sight unintentionally although I tried hard to take good care of them. Even cacti.
  3. I also suck at comforting others. It's not that I'm not trying or that I wouldn't care about them, I'm just not good at it. If you don't want to feel worse than you already do, better talk to someone else. But you can always come to me if you want to analyse and work on a problem and have a good piece of advise.
  4. My absolutely favourite colour is blue. 
  5. Most of my wardrobe is blue, teal and black. If I ever wear red or white this must be your lucky day!
  6. Travelling is one of my passions. So far I've been to New York City (NYC is not the States), Canada, Switzerland, France, Norway, Denmark, Finland, Czech Republic, Ireland, Vietnam, China and Japan. I still want to see Sweden, Iceland, a bit more of the States (to buy nail polish mostly) and South Korea (the food!). I'm not so drawn to Southern countries which is why I've never been to Italy or Spain...
  7. There are no other Vietnamese people in my circle of friends, a fact that makes me a banana par excellence. 
  8. What I like about a lot of Asian dishes is their gummy texture. I like the bubbles in bubble tea, mochi, Vietnamese sesame candy... every dish you can choke easily on.
  9. My shoe size is 38, but my feet are very slender, which is why I don't wear ballerinas. I'd lose them after two steps.
  10. Fact no. 9 leads me to: I hate buying shoes. Not because of my feet or my size, I just don't like shoe shopping.
The award procedure wants me to award other blogs as well. I pass those two awards on to:

Schanh Diu Fashion - one of the few fashion blogs I read. I really like the photos and her drawings. Always a delight to see a new post :) (this blog is in German and English)

syn-ästhetisch - a blog about books. I especially recommend the book reviews, they are extremely well written. Those reviews make me want to go to the next bookstore and buy that book immediately. One review also made me read a book again that I despised back in school time - I liked it the second time around :) (this blog is in German)

See you next time!

    Das aktuelle Nagelstudio #29

    Hi everyone :) I had some time to paint my nails. This time it's just one colour. Quite rare for me because I normally use at least two colours...


    This time it's another polish that I bought in China, a Sasatinnie. It was relatively easy to apply, the only thing I disliked a bit was the brush. It's pretty short for a bottle this size. The polish applied nicely, I did three coats to get it completely opaque. Though two coats might have been sufficient - but it's better to be safe than sorry...


    My crappy little camera made the lovely purple hue disappear completely. 

    I used the following procedure:
    • P2 Base + Care Coat (ok, this is getting boring, I used this one in 99% of my manicures... but I have a new base coat soon to be tried...)
    • Sasatinnie Fantasy Color Nail Polish Super Dolly Fantasy Color (name is pretty redundant - three coats)
    • Essence Better Than Gel Nails Top Sealer: awesome top coat, quick drying, it made my last manicure last for eight days - no chipping, no cracks, just lost one rhinestone. Downside: lasting manicure also means difficult removal.
    Another picture taken in the shade. Maybe you can see the hint of purple:





    Maybe not.

    Have a nice evening or a nice holiday! (hooray for Bavaria and its gazillion holidays!)

    Intelligenzbestien in Aktion. Teil 2

    Szene 1. Die Jazz-Band hat sich wieder zusammengefunden und probt für den Auftritt am Abend. Es wird die Setlist durchgegangen und munter diskutiert und musiziert.

    Pianist: Wir könnten doch "Somewhere over the rainbow" spielen.

    Sängerin: Wie hieß denn nochmal der Typ, der das so bekannt gemacht hat? Dieser fette Hawaiianer*?

    Drummer: (etwas verpeilt) Äh, keine Ahnung.

    Naekubi/Flötistin: (klugscheißend wie immer) Der ist doch auch an seiner Fettleibigkeit gestorben.

    Alle: Was, echt?

    Naekubi: Ja, schon vor einer Weile. Ich glaube in den Neunzigern.

    Sängerin: Das muss ziemlich peinlich sein, wenn er in den Himmel kommt und dann gefragt wird, woran er gestorben ist...

    Drummer: ... wenn er überhaupt rauf gekommen ist.

    Szene 2. Naekubi trifft eine alte Bekannte, eine Tänzerin, wieder. Die beiden reden über die Karte, die Naekubi ihr vor einiger Zeit geschrieben hat. Sie kommen gerade vom Herrenklo (Damenklo war wie üblich besetzt) und gehen einen langen Flur entlang.

    Tänzerin: Du hast mir doch damals so einen netten Spruch geschrieben...

    Naekubi: Ja, genau... "Über Musik zu reden, ist wie Architektur zu tanzen"...

    Tänzerin: Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht genau, was das heißen soll.

    Naekubi: (klugscheißend) Naja, es heißt, dass man nicht an den Kern der Musik kommt, wenn man über sie redet.

    Tänzerin: Ok, dann hab ich das doch nicht falsch verstanden. Von wem ist der Spruch eigentlich?

    Naekubi: Äh...

    Referent**: (im Vorbeigehen) Frank Zappa.


    *Der mächtige Hawaiianer heißt Israel Kamakawiwo'ole, kurz Bruddah Iz.
    **Bekannt aus dieser denkwürdigen Unterhaltung: KLICK

    Der asiatische Trick

    ... war mir bis gerade eben auch unbekannt. Anscheinend bedeutet es, Probleme und negative Erfahrungen wegzulächeln.

    Gefunden habe ich den asiatischen Trick HIER

    Da ist was Wahres dran. Viele AsiatInnen lächeln, sogar wenn etwas Schlimmes passiert ist, das konnte man in Japan nach dem Erdbeben/Tsunami/Atomunfall sehen. Zumindest sahen sie unglaublich gefasst aus. Auch meine Eltern lächeln, selbst wenn sie über Krieg und Flucht reden. Geht ja keinen Fremden was an, wie es in einem aussieht.

    Bei mir ist das nicht so ausgeprägt, obwohl ich mir das manchmal wünschen würde. Allzu häufiges und damit nerviges Nachhaken bezüglich meiner Befindlichkeit käme seltener vor. Leider sieht man mir manchmal eben auch an, wenn ich schlechte Laune habe, müde oder eher unterwältigt von etwas bin.

    Und natürlich kann man auch lächeln, um andere in die Irre zu führen und die eigene Verhandlungsposition zu verschleiern, durchaus nützlich im Berufsleben... Stichwort Pokerface.

    Und schon denk ich an ein Lied von Lady Gaga...

    Ich melde mich für die nächsten Tage ab - großes Treffen mit den papsttreuen Intelligenzbestien ist mal wieder angesagt ;-)

    Bis die Tage.

    Snakk om flaks!* Teil 2

    *Was für ein Glück! - das war Norwegisch.

    Ich hatte erzählt, dass ich an meinem Abend in Zürich mit meiner Schwester und meiner Cousine essen war. Während Schwesterherz und ich zu unserer Pizza einfach Cola bestellten, hatte die Schweizer Cousine ein anderes Getränk auf ihrem Tablett: Rivella.

    Rivella? Noch nie von gehört. Sie ließ uns beide probieren und raten, was denn da drinnen sei. Wir testeten (denn was der Bauern ned kennt, interessiert ihn umso mehr...) und konnten nicht so recht bestimmen, was es war. Süß, ja, aber nicht zu süß, säuerlich, fast ein bisschen herb, krautig vielleicht?

    Es stellte sich heraus, dass Rivella eine Limonade aus Milchserum ist und laut Auskunft meiner Cousine aus einem Nebenprodukt der Käseherstellung gemacht wird. Also eine Molkelimonade! Das klingt schon sehr alpenländisch, schmeckte aber überraschend gut.

    Am letzten Tag meines Schweiz-Aufenthaltes kaufte ich mir noch an Tantes Kiosk eine Flasche, ein wenig traurig, dass ich keine Rivella in Deutschland mehr bekommen würde. Sie schmeckte großartig. Seufz.

    Am selben Tag zog ich nach München zu meinem älteren Bruder, wegen der Arbeit. Und was seh ich an seiner Hauswand?


    Äh... ja... Mir wollten schier die Augen aus dem Kopf fallen. Rivella hier? Also am nächstmöglichen Tag in den Supermarkt gerannt und Rivella gekauft (die Frau vor mir an der Kasse hatte einen Blick in den Augen, der so etwas ähnliches wie "Opfer" zu sagen schien). Tadaa:


    Es gibt wohl noch drei andere Sorten: Neben Rivella Rot (Original), Rivella Blau (kalorienreduziert und mit Süßungsmitteln), Rivella Grün (mit Grünteeextrakt), Rivella Gelb (mit Sojaextrakt).

    Und nein, ich bin weder von Rivella noch von der Schweizer Regierung für diesen Artikel bezahlt worden (sollte das aber in Erwägung ziehen...).

    Das aktuelle Nagelstudio #28


    Hello everybody :) I finally did my own nails in a way I would actually want to present it to you. Since I started working on monday I didn't have the time I needed to be really creative. Also the weather in Munich was so weird. We had a lot of thunderstorms and the air was so moist that I got tons of bubbles on my nails right after applying the very first coat of polish... (high humidity can cause bubbling...) :-/


    This week I'm sporting an ombre manicure in curry colours. Ombre manicures are quite easy to do: Just choose polishes that describe some kind of colour gradation and put one colour on one nail. In the right order it becomes a gradation :) Of course I spiced it up a little and used four colours on my thumb and added some rhinestones in more or less matching colours.


    Here's what I used:
    • P2 Base + Care Coat
    • Essence Color and Go in Gold Rush (beige gold)
    • P2 Sun City Ocean Drive (curry)
    • Catrice Caramé Spiced Bronze (bronze, who would have guessed...)
    • Essence Bondi Beach BBC Golden Sands
    • different rhinestones from T€di and Kik
    • Manhattan Topcoat / Essence Better than Gel Nails Topsealer (this one's highly recommended, dries quite fast and gives a glossy, almost jelly-like finish) 
     

    I decided that I will do about two manicures a week, a simple one on tuesdays/wednesdays and a more creative one on sundays. If they get posted... we'll see...

    Until then have a good time!

    Schwyz... oh Schwyz...

    As already mentioned I spent a few days in Switzerland. I'll keep this post short and let the pictures speak for themselves...
    Wie bereits erwähnt habe ich ein paar Tage in der Schweiz verbracht. Ich will nicht zu viele Worte verlieren. Lassen wir also die Bilder sprechen...


    ... Ok, I can't shut up...  Did I mention that my aunt owns a little grocery store / take-away restaurant / karaoke bar? I wonder why Asian food stores always look the same...
    ... Ok, ich kann nicht nichts sagen... Habe ich bereits erwähnt, dass meine Tante einen kleinen Lebensmittelladen / Imbiss / Karaoke-Bar hat? Ich frage mich warum Asia-Läden immer gleich aussehen...


    Keyword "hype" - My aunt's words: "I don't know why the younger crowd is so crazy about this drink. It's so expensive but they drink it as if it were water." It costs about 4.50 CHF (~4 €)
    Stichwort "Hype" - Meine Tante meinte dazu: "Ich weiß wirklich nicht warum die jungen Leute so versessen nach diesem Getränk sind. Es ist so teuer, aber sie trinken es wie Wasser." Eine Flasche kostet um die 4,50 Franken (~4 €).


    The only decent picture I took of Zurich by night. And I don't even know what building this is... shame on me ...
    Das ist das einzige halbwegs gute Bild das ich von Zürich bei Nacht gemacht habe. Und ich weiß nicht einmal wie das Gebäude da heißt... Asche über mein Haupt...


    Going out in Zurich. After a nice dinner at Vapiano (an Italian inspired food chain with nice pasta and pizza) we went on this ferris wheel. I absolutely love ferris wheels! We had a nice view over the lake an the churches downtown.
    Ausgehen in Zürich. Nach einem netten Abendessen im Vapiano (etwas bessere italienische Restaurant-Kette) fuhren wir mit dem Riesenrad. Ich liebe Riesenräder! Wir hatten eine schöne Aussicht über den See und die Kirchen in der Innenstadt.


    You might be familiar with those little biscuits. They are called macarons in Europe. Not in Switzerland, though. The Swiss call them Luxembürgerli.
    Ihr kennt diese kleinen Gebäckteile vielleicht. Bei uns heißen sie Macarons. Aber nicht in der Schweiz, da heißen sie Luxembürgerli.


    Questionable decoration. Before visiting my aunt I was wondering if their house was decorated as kitschy as many Asian households I've been to (including my parents'). It was...
    Fragwürdige Deko. Vor meinem Besuch bei meiner Tante habe ich mich insgeheim gefragt, ob ihre Wohnung so kitschig eingerichtet sein würde wie viele asiatische Haushalte, die ich kenne (der meiner Eltern eingeschlossen). Es ist wahr...



    ... I rest my case.
    ... in der Tat.

    Neulich in der Schweiz. Eine Szene.

    Naekubi und ihre Cousine sitzen am Esstisch und unterhalten sich. Die Cousine spricht eigentlich Schwyzer Dütsch, bemüht sich aber, Hochdeutsch zu sprechen, damit Naekubi auch etwas versteht.

    Cousine: "...Nun ja, die beiden leben zusammen in einem Konkubinat."

    Naekubi (guckt eine Sekunde perplex): "Aha?"

    Cousine: "Die beiden zogen zusammen, aber sie sind nicht verheiratet. Ein Konkubinat eben."

    Naekubi: "Achso! Die sind in einer 'wilden Ehe'!" - 'Konkubinat' ist bei uns so etwas Ähnliches wie Prostitution..."

    Es gibt noch einige andere Ausdrücke, die ich als deutsche Banane aus dem Mund der Schweizer Banane komisch fand. Zum Beispiel:
    • Wir fahren auf Zürich. 
    • Ich bin nicht gut im Parkieren.
    • órange (versucht das mal auf der ersten Silbe zu betonen)
    • Samsti (Samstag)
    • Vélo (das gute alte Fahrrad)
    • die Íi-dee (wieder Betonung auf der ersten Silbe, von ID "Personalausweis")
    Solche spezifisch Schweizerischen Ausdrücke nennt man übrigens Helvetismen.

    Das aktuelle Nagelstudio #27

    Hey guys, a quick post with some manicures for you :)
    Last week I spent a few days in Fällanden, Switzerland at my aunt's. I haven't seen her and my three cousins in four years... always so much to do *coughs*

    Well, one of my cousins (the oldest child and the only girl of the three) happened to still have kept a little friendship book  in which I also wrote something back when I was 15 when she came for a visit to Germany. So guess what kind of hobbies I mentioned - yep, nail polish. (I was really baffled myself!) My cousin even remembered that I painted her nails in green and purple back then... Seems like some things never change.

    Anyways, I painted the nails of my cousin as well as the ones of my sister. I could only use the polishes my aunt has, which weren't that many bottles. Also, some polishes were incredibly old and therefore too dry to use.


    You'll have to excuse the poor picture quality. I don't remember the polishes I used, either. The purple is something by Essence (nail art twins I think) and the red by a brand called Lacura. I did something simple because we wanted to go out that night, so I had to hurry a bit.


    But then we decided that we still had some time so I did my sister's nails. The sheer iridescent pink polish is by Sally Hansen, I don't know neither name nor series. The blue dots were made with a polish in a teddy bear shaped (!!) bottle.

    I will post some more pictures from Switzerland this week. And maybe a new manicure on my finger tips, too ;)

    Until then: Have a good time!

    Berühmte Nguyen/Famous Nguyens

    Kommen wir nun zum letzten Teil meiner Namenwoche: (einigermaßen) berühmte Menschen, die Nguyen heißen. Ein paar wahllose Beispiele, zur allgemeinen Unterhaltung.

    We have now reached the final part of the name week: (fairly) famous people that are called Nguyen. Just some random examples for general amusement.

    Dustin Nguyen - *1961, amerikanischer Schauspieler. Die etwas älteren Semester erinnern sich vielleicht noch an die Serie 21 Jump Street, in der auch ein gewisser Johnny Depp eine tragende Rolle spielte. Dustin Nguyen spielte darin einen jungen Polizisten namens Harry Truman Ioki. Schön an der Serie war, dass die dargestellte Teenager Polizisten-Einheit multikulturell war und auch wenig Klischees bediente. Aber das weiß ich nur aus dem Internet, ich war zu jung, als die Serie im deutschen Fernsehen lief.

    Dustin Nguyen - *1961, American actor. The older readers might remember the tv series 21 Jump Street, in which also some guy called Johnny Depp starred. Dustin Nguyen played a young police man called Harry Truman Ioki. What's cool with this series is that the pictured teenage police unit was of diverse ethnicity and doesn't show clichés. But I just know that from the web, I was too young to watch the series when it was on German tv.

    Christopher Nguyen - *1988, deutscher Fußballspieler. Ich kenne ihn auch nur aus meiner Recherche für diesen Artikel. Derzeit spielt er beim Karlsruher SC (2. Bundesliga) mit der Rückennummer 35 im Mittelfeld. Ob er gut spielt weiß ich nicht.

    Christopher Nguyen - *1988, German soccer player. I just know him from my research on this article. At the moment he plays for Karlsruher SC (second league) with the number 35 in the centre field. I don't know if he is a good player.

    Ho Chi Minh - *1890 +1969, wundert euch nicht, denn der Mann hieß eigentlich Nguyen Sinh Cung. Ho Chi Minh war nur einer seiner vielen Decknamen, unter dem er später bekannt wurde. Ich hoffe auf eure Allgemeinbildung hinsichtlich dieses vietnamesischen Revolutionärs zählen zu können. Dieser Mann bedarf hoffentlich keiner Vorstellung...

    Ho Chi Minh - *1890 +1969, don't be surprised, this man was actually called Nguyen Sinh Cung. Ho Chi Minh was just one of his many pseudonyms with which he got known. I hope I can count on your knowledge about this Vietnamese revolutioner. This man does not need any introduction.

    Tila Nguyen - *1981, sie ist eine Art All-round-Promi, bekannt geworden durch Myspace, den Playboy und in Deutschland vor allem durch ihre MTV-Datingshow "A shot at love with Tila Tequila"... Man erkennt, in welche Richtung ihre Berühmheit geht. Weitere Berühmtheit erlangte sie durch ihre Bisexualität und die Verlobung mit Casey Johnson, Erbin des Konzerns Johnson&Johnson. Johnson starb kurz darauf an einer Komplikation ihrer Diabetes Typ I.

    Tila Nguyen - *1981, she is a kind of allround celebrity, known from Myspace, Playboy and from her dating show on MTV called "A Shot at Love with Tila Tequila"... You will recognise a pattern here. She gained more stardom with confession of being bisexual and her engagement with the heiress of Johnson&Johnson, Casey Johnson. Johnson died shortly after from a disease caused by her type I diabetes.

    Ich hoffe, das war für einige von euch interessant. Für mich war es das auf jeden Fall, ich habe noch einiges gelernt. Die Banane naekubi wird innen weniger weiß...

    I hope this was interesting for some of you. It was for me, as I have learned a lot. The banana called naekubi is getting less and less white inside...

    Der Vor- und Mittelname/The Given and the Middle Name

    Nachdem wir uns ausgiebig mit einem Nachnamen beschäftigt haben, wollen wir uns dem Rest widmen. Klassischerweise tragen die meisten Menschen in Vietnam einen Rufnamen, den eigentlichen Vornamen, und einen sogenannten Mittelnamen. Grundsätzlich sieht die klassische Struktur eines vietnamesischen Namens folgendermaßen aus: Nguyễn Văn Diệp. Der Name beginnt also zunächst mit dem Familienname, geht weiter zum Mittelnamen und endet schließlich mit dem Vornamen.

    After having dealt extensively with surnames, let's continue with the rest. Normally most people in Vietnam have a given name (their actual first name) and a so called middle name. The classic structure of a Vietnamese name looks as follows: Nguyen Xuan Mui. The complete name starts with the surname, continues with middle name and ends with the given name.

    Der Vorname (das allerletzte Glied) ist der eigentliche Rufname. Meistens ist er einsilbig und hat eine wörtliche Bedeutung. Natürlich bezeichnen die Vornamen wünschenswerte Eigenschaften oder Dinge wie Glück, Reichtum, Mut, Stärke... Andererseits habe ich auch schon von Eltern gehört, die ihre Kinder einfach nach Obst benennen. Apfel, Mango, Pfirsich, Papaya...

    The given name is the actual first name. Most of the time it is monosyllabic and has a literal meaning. Of course most names mean desirable properties or things like happiness, prosperity, courage or strength... Then again I heard of parents that would simply name their children after fruit. Apple, mango, peach, papaya...

    Der mittlere Name ist eine Spezialität im Vietnamesischen, bei dem ich selbst nie genau wusste, was er eigentlich bedeuten sollte. Der Wikipedia zufolge kann der Mittelname eine Generation innerhalb einer Familie bezeichnen, den Familiennamen spezifizieren (vor allem, wenn man Nguyen heißt) oder auch die Position innerhalb der Familie. Letztere Verwendung ist allerdings selten. Für mich bezeichnete mein Mittelname Thị immer das Geschlecht, da dieser fast ausschließlich von weiblichen Personen geführt wird.

    The middle name is a specialty in the Vietnamese language and I never knew exactly what it actually meant. According Wikipedia the middle name can identify one generation within a family or specify the surname (especially when it's Nguyen) or it can specify the position within in the family. However, this usage is less common. To me, my middle name Thị always described the sex, since it is mainly used for female persons.

    Solche traditionellen Namen sind bei Bananen-Vietnamesen zwar noch verbreitet, doch immer mehr besitzen einen westlichen Namen, gepaart mit dem vietnamesischen Nachnamen. Und viele derjenigen, die einen traditionellen Namen tragen (und katholisch sind) besitzen einen Taufnamen. Ich auch, aber der ist mir ein bisschen peinlich.*

    Such traditional names are still quite common among banana Vietnamese, but more and more have a western name combined with a Vietnamese surname. And of those having a traditional name (and being catholic) a lot have a Christian name. I do, too, but I find mine a bit embarrassing.*



    *Vorname der Ex-Frau von Sarkozy. / First name of Sarkozy's ex-wife.

    Nguyen - Bedeutung und Geschichte/Meaning and History

    Es geht weiter mit Nguyen. Woher kommt das, dass so viele Vietnamesen diesen Nachnamen tragen? (Wenn auch nicht meine Wenigkeit, so doch meine Mutter und die Verwandtschaft auf ihrer Seite.) Eine Erklärung bietet die Geschichte. Aber zunächst widmen wir uns der Schreibweise und Bedeutung.

    Let's continue with Nguyen. How is it that so many Vietnamese people have this particular surname? (Well, not me, but at least my mum and the relatives from her side.) History might offer an explanation. But first let's move on to writing and meaning.

    "Nguyễn"


    So schreibt man den Namen für gewöhnlich. Vietnamesisch ist überhaupt die einzige asiatische Sprache, die lateinische Buchstaben verwendet. Da es sich um eine Tonsprache handelt (d.h. Tonhöhe markiert auch Bedeutungsunterschiede), gibt es die Akzente auf Vokalen, die Hinweise zur Aussprache geben. Die Tilde ~ heißt: Stimme bisschen rauf, dann bisschen runter, gleichzeitig nasal. ê bedeutet eigentlich ein gespanntes e wie in See, wird aber beim Sprechen verschliffen. Kapiert? Nein? Hier noch einmal einfacher: Die Aussprache ist ungefähr "ngüen" mit ng wie in "singen", nicht n-gujen oder andere Späßchen.

    This is how you write the name usually. Vietnamese is the only Asian language that uses the western alphabet. Since it is a tonal language (i.e. different tones mark differences in meaning) you have accents on vowels indicating the pronunciation. The tilde ~ means: voice goes a bit up, then a bit down, at the same time nasal sound. Got it? No? To put a bit simpler: The pronunciation is approximately "ngwen" with ng like in "sing", not n-goo-yan or other nonsense.


    Ehe man auf die lateinische Schrift umstieg, nutzte man chinesische Schriftzeichen. So sah Nguyen aus. Chinesisch gelesen hieße es Ruan (im kantonesischen) bzw. Yuen in Mandarin. Bei der Bedeutung fand ich nur im deutschen Wikipedia eine Angabe, nämlich "schöner Reichtum". Die weitere Recherche und Nachfragen ergaben allerdings keine Bestätigung dieser Aussage. Eher scheint die Bedeutung unbekannt zu sein. Das Schriftzeichen hilft hier leider auch nicht weiter. Nach Auskunft meiner Schwester (Japanologin) bedeutet es Boden/Grund und Herkunft.

    Before switching to western lettering, Chinese characters were in use. This is how "Nguyen" was written (see picture above). In Chinese reading it would be Ruan (Cantonese) and Yuen in Mandarine, respectively. Regarding its meaning I found an info on German Wikipedia that it meant "nice prosperity". However, further research and asking did not confirm this statement. It rather seems that the meaning is unknown. The Chinese character doesn't help either. According to my sister (she studies Japanese) it means ground and origin. 


    Geschichte/History

    Vereinfacht gesagt, tragen die meisten Vietnamesen den Namen Nguyen nach der Nguyen-Dynastie, deren Wurzeln bis zum 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden können. Die Geschichte des Namens ist dazu eine Geschichte von politischen Umwälzungen und Furcht vor Vergeltung. Es kam häufiger vor, dass Anhänger einer gestürzten Dynastie von der neuen herrschenden Klasse verfolgt wurden, weil sie den falschen Namen trugen, nämlich den der Vorgänger-Dynastie. Also wechselte man auf den Namen der unverdächtigen Vor-Vorgänger-Dynastie oder der neuen Dynastie. Oftmals war das in beiden Fällen der Name Nguyen (welch Zufall!).

    To put it simply, most Vietnamese carry the name Nguyen after the Nguyen dynasty, whose roots reach back as far as to the 13th century. The history of the name is a story of political turmoil and fear of retribution. It happened fairly often that followers of an overthrown dynasty were persecuted because they had the wrong name, i.e. the name of the overthrown dynasty. So one had to change the name to the less suspicious name of the pre-preceding dynasty or the new dynasty. Often enough it happened to be the name Nguyen (what a coincidence!).

    *naekubi wischt sich Stirn ab* Weitere Informationen zum Namensystem folgen...

    *naekubi wipes her forehead* More information regarding the system of names will follow...

    Der Nachname Nguyen / The Surname Nguyen

    Diejenigen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, werden möglicherweise bemerkt haben, dass viele der Asiaten in Deutschland Vietnamesen sind. Möglicherweise ist ihnen ebenso aufgefallen, dass einer der häufigsten Nachnamen Nguyen lautet. Etwa 40% aller Vietnamesen/Vietnamesischstämmigen tragen diesen Familiennamen. Um dies zu veranschaulichen, hier einige Fakten:

    Those who are very attentive might have noticed that in Germany a lot of Asians are Vietnamese. They might have also noticed that one of the most common surnames is Nguyen. About 40% of all Vietnamese have this name. Here are some facts to illustrate this:

    KLICK!/CLICK!

    Das hier ist ein Link zu einer interaktiven Landkarte der USA, auf der man die Konzentration und Häufigkeit einzelner Nachnamen in verschiedenen Regionen ablesen kann. Ich hatte schon einmal erwähnt, dass in Kalifornien besonders viele Asiatisch-Amerikaner leben. Das schlägt sich auch direkt auf die Nachnamengeographie nieder: Neben Lee und Kim findet sich besonders häufig Nguyen.

    This is a link to an interactive map of the United States on which you can see the frequency of different surnames in different areas of the country. I have already mentioned that there are a lot of Asian-Americans in California. This fact is reflected in the geography of surnames: besides Lee and Kim you find a high frequency of Nguyen.

    In Deutschland befindet sich Nguyen auf dem 815. Platz der häufigsten Nachnamen. Das mag jetzt nicht nach viel klingen, aber laut Geogen tritt der Name in Deutschland überdurchschnittlich häufig auf. In Norwegen liegt der Name an 57. Stelle, noch vor einheimischen Namen wie Nielsen und Simonsen. In den USA liegt Nguyen auf Platz 67, in Frankreich auf 54. In Tschechien ist es der häufigste ausländische Nachname überhaupt. In  Australien ist Nguyen gar der siebthäufigste Name im Telefonbuch. (Quelle: Wikipedia)

    In Germany Nguyen  is no. 815 in the ranking of the most common surnames. That might not sound like much, but according to Geogen the occurrence of this name is above average. In Norway the name comes in 57. and thus ranks higher than native names like Nielsen and Simonsen. In the States Nguyen is on 67, in France on 54. In Czech Republic it is the most common foreign surname in general. In Australia Nguyen is the seventh most common name in the telephone book (source: Wikipedia). 


    Das bedeutet also, dass die Chancen gut stehen, den Nachnamen eines vietnamesischen Mitbürgers auf Anhieb zu erraten... Aber nicht meinen, ich gehöre zu den übrigen 60%.

    For the record: chances are high that you can simply guess the surname of a Vietnamese (descending) fellow citizen at first go... But not mine, I belong to the remaining 60%.

    Morgen geht's weiter mit Nguyen :)

    Tomorrow there's more about Nguyen :)