Neulich bei meinen Eltern. Eine Szene.

Im Wohnzimmer von Naekubis Eltern. Mutter, Vater, Naekubi und Freund sitzen vor dem Fernseher. Es ist der Abend vor Heiligabend. Das Wohnzimmer mit goldenen Girlanden geschmückt, der Weihnachtsbaum bereits beleuchtet. Im Fernsehen läuft "Forrest Gump", Vietnamkrieg-Szene:



Mutter: (deutet auf die Pflanze im Hintergrund) Solche Bananenstauden gibt es sicherlich nicht in Vietnam!
Vater: (nickt) Hmm.

Nächste Filmeinstellung: Das Platoon geht auf die Suche nach Charlie.
Vater: (an Naekubi gerichtet) Weißt du, was dieses Fläschchen da am Helm ist?
Naekubi: (schüttelt verneinend den Kopf) Nein. Was ist damit?
Vater: Da hatten die Amerikaner ihr Anti-Moskito-Mittel drin. Damit haben sie sich dann eingeschmiert.
Naekubi: Aha.

Der Film läuft weiter. Monsun-Szene. Regen von allen Seiten, vier Monate lang.
Vater: Es gab Dörfer, wo es zwar nicht ganze vier Monate lang geregnet hat, aber doch einen Monat.
Naekubi: Tag und Nacht?
Vater: (bestätigend nickend) Tag und Nacht. (erklärt weiter) Die Leute waren dann in ihrem Tal quasi eingesperrt. Das war so schlimm, dass die Menschen richtig depressiv wurden. Sie konnten ja gar nicht raus.
Mutter: Aber wenigstens ist das Wasser immer irgendwie abgeflossen. Jetzt gibt es ja gleich eine Ãœberschwemmung wenn es mal regnet.
Naekubi: (will das Thema langsam beenden und den Film ansehen) Liegt wohl an dem verschwundenen Wald. Der hält ja viel Wasser fest.
Mutter: (Naekubis Einwand überhörend) Als wir deine Tante in Saigon besucht haben, hat es doch auch mal so schlimm geregnet. Uns stand das Wasser bis zum Knie...
Naekubi: (sich langsam erinnernd) Ja, stimmt...

Der Film geht weiter. Schweigend sitzt die Familie da. Forrest Gump wird derweil Kapitän eines Shrimp-Kutters.


Ich wünsche allen Lesern ein frohes Fest mit schönen, merkwürdigen Familienszenen!

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